Junge Menschen sind in der COVID-19-Pandemie von psychischen Problemen, Vereinsamung und Zukunftsängsten betroffen. Das gilt besonders für diejenigen mit finanziellen Sorgen. Dies geht aus einer vertieften Auswertung der Studien JuCo I und II zu den Erfahrungen junger Menschen während der Corona- Maßnahmen hervor.
Befragte Jugendliche berichten von Einsamkeit und psychischer Belastung
Die JuCo-Studien zeigen, dass die Corona-Pandemie junge Menschen zwischen 15 und 30 Jahren in Deutschland vor große Probleme stellt. 60,7 Prozent von ihnen geben an, sich teilweise oder dauerhaft einsam zu fühlen und 64 Prozent stimmen zum Teil oder voll zu, psychisch belastet zu sein. 68 Prozent geben an, von Zukunftsängsten betroffen zu sein. Zudem gibt mehr als ein Drittel der Jugendlichen (33,8 Prozent) an, finanzielle Sorgen zu haben. Vor der Corona-Pandemie lag ihr Anteil noch bei etwa einem Viertel. Unter den jungen Menschen mit Geldsorgen äußern deutlich mehr, dass sie Zukunftsängste haben. Auch fühlen sie sich häufiger psychisch belastet und einsam als andere junge Menschen.
Sorgen werden eher nicht oder gar nicht gehört, geben 65% der befragten Jugendlichen an
65 Prozent der befragten jungen Menschen gaben während des zweiten Lockdowns im November 2020 an, dass ihre Sorgen eher nicht oder gar nicht gehört werden. Das ist ein deutlicher Anstieg im Vergleich zur Befragung vom April und Mai 2020, bei der 45 Prozent diesen Eindruck äußerten.
58 Prozent der Befragten sind der Meinung, dass die Situation Jugendlicher und junger Erwachsener den Politiker*innen nicht wichtig sei. 57,5 Prozent der Befragten gehen davon aus, dass junge Menschen ihre Ideen in die Politik nicht einbringen können. Dabei sind junge Menschen gerade jetzt besonders auf politische Entscheidungen angewiesen, die ihren Bedarfslagen während der Pandemie Rechnung tragen.