Mit der zweiten Online-Befragung „Stu.diCo 2 – Die Corona Pandemie aus der Perspektive von Studierenden“ wurden aktuelle Bedingungen des digitalen Semesters an deutschen Hochschulen nach ca. 16 Monaten Dauer der Corona Pandemie in Deutschland mit Blick auf die psycho-soziale Lebenssituation von jungen Menschen an Hochschulen über deren Studierendenstatus im engeren Sinn hinaus erfragt. Ebenso wie bei Stu.diCo 1 füllten etwa 2.500 Studierende den vollständigen Fragebogen aus.
Ein Ergebnis aus der aktuellen Auswertung: Studierende berichten weiterhin von Problemen, die den universitären Lehrbetrieb betreffen. Noch deutlicher machen sich aber die Auswirkungen der Pandemiezeit auf das soziale Miteinander bemerkbar. Das Empfinden seelischer Belastungen hat zugenommen.
Der Altersdurchschnitt der Befragung von Stu.diCo 1 und 2 liegt jeweils bei ca. 24 Jahren. Somit zählen die Stu.diCo-Studien zu den wenigen Studien in Deutschland, die sich explizit auf das junge Erwachsenenalter beziehen. Über 75% der Teilnehmenden beider Studien gaben an, sich dem weiblichen Geschlecht zuzuordnen, ca. 22 % dem männlichen, jeweils unter einem Prozent der Befragten ordneten sich der Kategorie „divers“ zu oder wollten dazu keine Aussage treffen. Jeweils etwa 5% der Studierenden haben angegeben, dass sie Kinder haben.
Soziales Miteinander fehlt: In der aktuellen Stu.diCo 2-Befragung gaben über 91% der Studierenden an, dass ihnen die Gespräche mit den Kommiliton*innen etwas oder sehr fehlen. Gleiches gilt für den Austausch mit den Lehrenden. Über 80%, der Befragten geben an, dass ihnen der direkte Kontakt mit dem hochschulischen Lehrpersonal fehlt. Und auch das soziale Leben jenseits des Studienalltags, wie Partys oder andere Veranstaltungen für Studierende an den Hochschulen werden von mehr als 72% etwas oder sehr vermisst.
Technisch läuft es besser: Aktuell empfinden „nur“ noch 29% der Studierenden technische Einschränkungen als Herausforderung für ihren Hochschulalltag, während dieses bei der ersten Erhebung 2020 noch 43% angegeben haben.
Angestiegenes Belastungserleben: Mit 66% gibt der weitaus überwiegende Teil der Befragten der Stu.diCo 2 Erhebung an aufgrund der Pandemie seelische Beschwerden bekommen zu haben. Waren es im letzten Jahr bereits knapp 55% der Befragten, ist dieser Anteil noch einmal deutlich angestiegen. Allerdings betreffen diese Probleme nicht alle Studierenden gleichermaßen. Ein auffälliger Befund bei Gruppenvergleichen der aktuellen Daten ist, dass die Bildungsherkunft der Studierenden in Zusammenhang mit der Wahrnehmung ihrer Studiensituation steht.
Bei Fragen wende dich gerne an Dorothee Kochskämper von der Uni Hildesheim unter kochskaemper@uni-hildesheim.de
Viele Grüße,
das Stu.diCo II-Team